Chondropathia patellae
Eine Chondropathia patellae (von griech. chondron = Gelenkknorpel und lat. patella = Kniescheibe) ist eine Veränderung des Gelenkknorpels auf der Kniescheibe.
Eine Chondropathia patellae tritt vor allem bei Heranwachsenden auf und äußert sich durch Schmerzen in den Knien, die besonders verstärkt werden, wenn im Kniegelenk der Anpreßdruck auf die Kniescheibe zunimmt. Ganz typische Schmerzauslöser und Schmerzverstärker bei einer Chondropathia patellae sind langes Sitzen mit gebeugten Knien, z.B. im Kino oder bei längeren Autofahrten. Weiterhin typisch sind Schmerzen beim Treppensteigen.
Bei der Chondropathia patellae kommt es aus den unterschiedlichsten Gründen zu einer Schädigung des Knorpels auf der Kniescheibenhinterfläche. Die Erkrankung beginnt oft während der Zeit des stärksten Körperwachstums, also etwa zwischen dem 13. und 15. Lebensjahr. Typisches Symptom ist ein Schmerz im Kniegelenk, der immer dann auftritt, wenn das Knie über längere Zeit in gebeugter Stellung gehalten wird (z.B. bei längeren Autofahrten auf der Rücksitzbank oder im Kino oder Theater mit kurzen Sitzabständen etc), außerdem z.B. beim Treppensteigen. Bei der Untersuchung des Knies kommt es zu einem Druckschmerz, wenn man die Kniescheibe nach rechts oder links verschiebt und von unten her auf die Rückfläche drückt, außerdem lässt sich der Schmerz auslösen, wenn man den Anpressdruck durch Druck auf die Kniescheibe erhöht.
Häufig geht eine Chondropathia patellae mit einer entzündlichen Reaktion einher. Dies erkennt man an einer Überwärmung und Schwellung des Knies wie bei einer Arthritis. Der Knorpel ist bei einer Chondropathie weicher als normal und damit anfälliger für Schädigungen. Deshalb ist es wichtig, das Knie in dieser Zeit nicht zu überlasten. Insbesondere ist es wichtig, dass der Anpressdruck auf die Kniescheibe reduziert wird, damit die Erkrankung nicht fortschreitet. Nach Möglichkeit also lange Kniebeugungen vermeiden (dabei ist der Anpreßdruck sehr groß), ausserdem sonstige Belastungen, die mit einer starken Beanspruchung der Kniescheibenrückfläche einhergehen (bekommt man in der Regel selber heraus, was alles zu einer Zunahme der Schmerzen führt). Wichtig ist außerdem eine gute Führung der Kniescheibe durch die Muskulatur, hier sollte ein entsprechendes krankengymnastisches Training (Krankengymnastik) erfolgen. Manchmal kommt es zu einer verstärkten Belastung der Kniescheibenhinterfläche dadurch, dass die Kniescheibe nicht genau in ihrem vorgesehenen Gleitlager läuft. Dabei kann sie zur Seite verlagert sein (zu weit nach außen oder innen) oder auch in der vertikalen Achse falsch stehen (in der Regel zu hoch, d.h. zum Oberschenkel / zur Hüfte hin). Wird durch entsprechende Untersuchungen eine solche Fehlstellung festgestellt, muss dies entweder durch gezielte krankengymnastische Maßnahmen oder bei stärkeren Achsabweichungen ggf. auch durch einen operativen Eingriff korrigiert werden.
Bei Entzündungsreaktionen ist der Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten (aus der Gruppe der sogenannten cortisonfreien Entzündungshemmer = nicht-steroidale Antirheumatika) in Erwägung zu ziehen.
Auf einer Tagung wurde berichtet , daß es nach einer Injektionsbehandlung mit dem hochmolekularen Hyaluronsäurepräparat Synvisc (synthetische Gelenkflüssigkeit) zu einem sehr guten therapeutischen Ansprechen bei einer Chondropathia patellae gekommen ist, die auf alle vorherigen Therapieversuche nicht reagiert hat. Dies ist ein möglicher Behandlungsansatz, den man im Auge behalten sollte, wenn die traditionellen Behandlungsmethoden nicht genügend wirken. Allerdings gibt es damit nur sehr begrenzte Erfahrungen.