Streik an Unikliniken abgewendet
Einigung in der Tarifauseinandersetzung zwischen dem Marburger Bund (MB) und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) am 5. November: Die Gehälter der Uniklinik-Ärzte im Tarifbereich der TdL werden rückwirkend zum 1. November 2011 um 3,6 Prozent erhöht. Zudem erhalten die Ärzte für die Zeit vom 1. Juli 2011 bis 31. Oktober 2011 eine Einmalzahlung in Höhe von 350 Euro.
Nachtdienste werden besser bezahlt: So bekommen Ärzte für Vollarbeit in der Nacht ab dem ersten Januar 2012 pro Stunde einen Zeitzuschlag in Höhe von 20 Prozent. Bisher betrug der Stundenzuschlag für Nachtarbeit lediglich 1,28 Euro. Auch für nächtliche Bereitschaftsdienste wird künftig ein Zeitzuschlag in Höhe von 20 Prozent je Stunde gezahlt. Zudem werden Ärzte im Justizvollzugsdienst der Länder in den Geltungsbereich des Tarifvertrages aufgenommen. Die neue Tarifeinigung hat eine Mindestlaufzeit bis zum 28. Februar 2013.
Mit den Einigungen zwischen TdL und dem MB konnte ein im Oktober von den Mitgliedern des Marburger Bundes beschlossener Ärztestreik abgewendet werden. Bei der damaligen Abstimmung stimmten 97,4 Prozent der teilnehmenden Ärzte für die Aufnahme von Arbeitskampfmaßnahmen, die am 7. November an 23 Universitätskliniken beginnen sollten.
Bereits 2006 gab es einen Streik, bei dem der erste eigenständige Arzt-Tarifvertrag des Marburger Bundes an den Kliniken durchgesetzt werden sollte. 2011 sollte es darum gehen, Anschluss an die tarifpolitische Entwicklung zu finden und Verbesserungen bei der Bezahlung von Nachtdiensten zu erreichen. Dieses Ziel wurde mit den dargelegten Einigungen nun erreicht.
Den Wortlaut der Vereinbarung finden Sie auf der Internetseite der Tarifgemeinschaft deutscher Länder. Zur Homepage des Marburger Bundes geht es hier.