Rotwein und kardiovaskuläre Gesundheit: Französisches Paradoxon neu aufgegriffen
Die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Weins werden seit Jahrtausenden geschätzt. Die Erkenntnis, dass der regelmäßige, moderate Genuss von Rotwein vor einer kronaren Herzerkrankung schützen kann, ist dagegen jüngeren Datums.
Dr. Renaud, Wissenschaftler an der Universität in Bordeaus, brachte seinerzeit den Zusammenhang zwischen Weinkonsum und dem „französischen Paradoxon“ in die Diskussion ein. Unter dem „französischen Paradoxon“ wird die geringe Häufigkeit von Herzinfarkten in Frankreich trotz beträchtlicher Zufuhr von gesättigten Fettsäuren und hohem Alkoholkonsum verstanden.
Nach nahezu 20 Jahren Forschungsarbeit mehren sich nun die Hinweise, dass ein moderater Weingenuss tatsächlich der kardiovaskulären Gesundheit nutzt. Dieser positive Effekt kommt durch verschiedene Mechanismen zustande, die alle auf die entscheidenden Schritte bei der Entstehung und den Folgen einer Atheroskerose abzielen: Von der frühen Bildung von atherosklerotischen Plaques bis zu den lebensbedrohlichen Komplikationen (Thrombose, Gefäßverschluss und Infarkt).
Diese Mechanismen werden durch die synergistischen Eigenschaften der Weinbestandteile (Alkohol, Resveratrol und besonders polyphenolische Pflanzenstoffe) in Gang gesetzt.
In dem Artikel, der auf der zitierten Seite zum kompletten Download bereitsteht, kann der interessierte Leser sich über die klinischen Beobachtungen und die angenommenen biologischen Mechanismen des kardiovaskulären Nutzen von (Rot)Wein informieren.
Literatur und Link
Red wine and cardiovascular health the "French Paradox" revisited
Giuseppe Lippi1, Massimo Franchini2, Gian Cesare Guidi3
1U.O. di Diagnostica Ematochimica, 2Servizio di Immunoematologia e Trasfusione, Dipartimento di Patologia e Medicina di Laboratorio, Azienda Ospedaliero, Universitaria di Parma, Parma, Italy; 3Sezione di Chimica Clinica, Dipartimento di Scienze Morfologico-Biomediche, Università degli Studi di Verona, Verona, Italy
International Journal of Wine Research, Volume 2010:2 Pages 1 – 7
Abstract