Der Genuss von Alkohol schützt nicht vor systemischem Lupus erythematodes
so diese Studienergebnisse. Es wurde auch gezeigt, dass Patienten mit einem systemischen Lupus erythematodes (SLE) eher dazu neigen, nach der Diagnosestellung keinen Alkohol mehr zu trinken.
Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse mehrerer Studien könnte man annehmen, dass der Genuss von Alkohol vor einem SLE bzw. einer Verschlechterung dieser Erkrankung schützt.
Da jedoch eine biologische Rationale für den protektiven Effekt von Alkohol bei der Entwicklung eines SLE fehlt, stellten die Autoren folgende Hypothese auf: Es handelt sich hier eher um einen umgekehrten Effekt – nämlich einen Effekt der Erkrankung auf die Trinkgewohnheiten.
Patienten, deren SLE innerhalb der letzten fünf Jahre diagnostiziert worden war, füllten Online-Fragebögen zu demografischen Daten, sozioökonomischem Status, Medikationen, Begleiterkrankungen, Rauchgewohnheiten und Alkoholkonsum aus. Ergänzend wurde nach Umweltfaktoren und weiteren Beschwerden gefragt.
Die Identität und Diagnose jedes Patienten wurde im persönlichen Kontakt mit dem behandelnden Arzt bestätigt. Die Kontrollpatienten (n=228) wurden auf der Basis der demografischen und sozioökonomischen Informationen im Verhältnis 1:2 ausgesucht.
Insgesamt 114 SLE-Patienten wurden hinsichtlich der Tage mit Alkoholkonsum und der Zahl der alkoholischen Getränke pro Tag ausgewertet. Es stellte sich heraus, dass sowohl ein Alkoholkonsum an mehr als zwei Tagen pro Woche als auch ein Konsum von mehr als zwei alkoholischen Getränken pro Tag invers mit dem SLE assoziiert war.
Der Konsum von Alkohol vor der Diagnosestellung hatte jedoch keinen Einfluss auf das SLE-Risiko. Die Analyse der Trinkgewohnheiten ergab, dass die Lupus-Patienten eher dazu neigten vor sowie auch nach der Diagnose keinen Alkohol mehr zu sich nahmen.
Als limitierenden Faktor für die Ergebnisse bezeichnen die Autoren die Tatsache, dass nicht nach der Art der alkoholischen Getränke differenziert wurde.
Literatur und Link
Alcohol consumption is not protective for systemic lupus erythematosus
J Wang, A B Kay, J Fletcher, M K Formica and T E McAlindon
Ann Rheum Dis. 2009;68:345–348
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