DAS-kontrollierte Therapie vs. Routinebehandlung bei Patienten mit früher RA
Patienten mit früher RA, deren Therapie mit traditionellen Antirheumatika DAS-adaptiert durchgeführt wurde, wiesen signifikant bessere klinische Erfolge auf. Möglicherweise führt diese Therapiestrategie auch zu einer effektiveren Hemmung der Gelenkschäden.
Ziel dieser in den Niederlanden durchgeführten Untersuchung war der Vergleich einer DAS-kontrollierten Therapie mit einer Routinebehandlung bei Patienten mit früher rheumatoider Arthritis (RA).
Hierzu wurden Daten aus der BeST-Studie (Gruppe A) mit den Daten aus zwei Früh-Arthritis-Kliniken (Gruppe B) verglichen. Die BeST-Studie ist eine randomisierte, kontrollierte Studie, in der verschiedene Therapiestrategien mit traditionellen Antirheumatika behandelt wurden.
In der Gruppe A wurde mit systematisch DAS-Kontrolle die Behandlung so abgestimmt, dass möglichst eine niedrige Krankheitsaktivität (DAS</= 2,4) erreicht werden konnte. In Gruppe B wurde die Einstellung der medikamentösen Therapie dem behandelnden Arzt überlassen.
Für den Datenvergleich wurden die körperliche Funktionskapazität (Health Assessment Questionnaire (HAQ)), der Disease Activity Score bei 28 Gelenken (DAS28) und der Sharp/van der Heijde Röntgen Score (SHS) ausgewertet.
Die demographischen Daten beider Gruppen zu Untersuchungsbeginn waren vergleichbar. Der mittlere HAQ lag bei 1,4. Die Patienten in der Gruppe A waren jedoch durchschnittlich länger erkrankt als die Patienten der Gruppe B (0,5 vs 0,4 Jahre), hatten einen höherer mittleren DAS28 (6,1 vs 5,7), mehr Rheumafaktor-positive Patienten (66 % vs 42 %) und mehr Patienten mit Erosionen (71 % vs 53 %).
Nach einem Jahr hatte sich der HAQ in Gruppe A um 0,7 Einheiten gebessert. In Gruppe B betrug die Besserung 0,5 Punkte. Der Prozentsatz an Patienten mit Remission (DAS28 < 2,6) lag in Gruppe A bei 31 Prozent im Vergleich zu 18 Prozent in Gruppe B.
In Gruppe A wurde eine mediane SHS Progression von 2,0 ermittelt (erwartete Progression 7,0). Die Progression der SHS in Gruppe B wurde mit 1,0 beziffert, erwartet worden war eine Progression von 4,4.
Fazit:
Patienten mit früher RA, deren Therapie mit traditionellen Antirheumatika DAS-adaptiert durchgeführt wurde, wiesen signifikant bessere klinische Erfolge auf. Möglicherweise führt diese Therapiestrategie auch zu einer effektiveren Hemmung der Gelenkschäden.
Literatur und Link
DAS-driven therapy versus routine care in patients with recent-onset active rheumatoid arthritis
Y P M Goekoop-Ruiterman1, J K de Vries-Bouwstra2, P J S M Kerstens3, M M J Nielen3, K Vos3, D van Schaardenburg2,3, I Speyer4, P E H Seys5, F C Breedveld1, C F Allaart1, B A C Dijkmans2,3
1 Leiden University Medical Centre, Leiden, The Netherlands
2 VU Medical Centre, Amsterdam, The Netherlands
3 Jan van Breemen Institute, Amsterdam, The Netherlands
4 Hospital Bronovo, The Hague, The Netherlands
5 Hospital Lievensberg, Bergen op Zoom, The Netherlands
Ann Rheum Dis 2010;69:65-69 doi:10.1136/ard.2008.097683
Published Online First: 20 January 2009
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