Assoziation zwischen Diabetes Typ I und anti-CCP-positiver RA
Der Zusammenhang zwischen einem Typ I Diabetes und einer rheumatoiden Arthritis (RA) wird speziell bei anti-CCP-positiver RA beobachtet. Das Risiko dieser Patienten, später im Leben eine RA zu entwickeln wird – zumindest zum Teil – dem Vorliegen des 620W PTPN22 Allels zugeschrieben. Dieser Risikofaktor repräsentiert daher möglicherweise ein gemeinsames Kriterium in der Pathogenese beider Erkrankungen.
Das parallele Auftreten von Autoimmunerkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis und dem Diabetes mellitus ist sowohl von individuellen Personen als auch von Familien bekannt. In der vorliegenden Studie wurde die Aussagekraft dieser Beobachtungen in einer Schwedischen Fallkontroll- und Kohortenstudie überprüft.
Methodik
Für diese Studie wurden 1.419 Patienten mit einer RA, die zwischen 1996 und 2003 diagnostiziert worden war, rekrutiert. Die Patienten stammten aus universitären und Allgemeinkrankenhäusern sowie von niedergelassenen Rheumatologen in Schweden. In der nationalen Einwohnerstatistik wurden 1.674 passende Kontrollpersonen identifiziert.
Die Seren aller Personen wurden auf das Vorliegen von Antikörpern gegen cyclische citrullienierte Peptide (anti-CCP), des Rheumafaktors und des 620W PTPN22 Allels untersucht.
Informationen zur Anamnese eines Diabetes wurden per Fragebogen, telefonisch oder aus der Patientenakte abgefragt bzw. entnommen. Die Prävalenz eines Diabetes I oder II wurde zwischen den RA-Patienten und den Kontrollpersonen verglichen und weiter nach anti-CCP, Rheumafaktor und PTPN22 Risikoallel stratifiziert.
Ergebnisse:
Patienten mit einem Diabetes I hatten ein erhöhtes Risiko, an einer RA zu erkranken (Odds Ratio 4,9). Diese Assoziation war nur für die anti-CCP-positive RA spezifisch, nicht für Patienten ohne diese Antikörper.
Nach statistischer Berücksichtigung des Vorliegens von PTPN22 betrug das Oddsverhältnis für eine anti-CCP-positive RA bei Patienten mit Diabetes I 5,3. Einen Zusammenhang zwischen einer RA und einem Diabetes II wurde nicht beobachtet.
Fazit:
Der Zusammenhang zwischen dem Typ I Diabetes und der rheumatoiden Arthritis (RA) wird speziell bei anti-CCP-positiver RA beobachtet. Das Risiko dieser Patienten, später im Leben eine RA zu entwickeln wird – zumindest zum Teil – dem Vorliegen des 620W PTPN22 Allels zugeschrieben. Dieser Risikofaktor repräsentiert daher möglicherweise ein gemeinsames Kriterium in der Pathogenese beider Erkrankungen.
Literatur und Link
Specific association of type 1 diabetes mellitus with anti-cyclic citrullinated peptide-positive rheumatoid arthritis
Katherine P. Liao, Marie Gunnarsson, Henrik Källberg, Bo Ding, Robert M. Plenge, Leonid Padyukov, Elizabeth W. Karlson, Lars Klareskog, Johan Askling, Lars Alfredsson
Arthritis & Rheumatism 2009, 60, 3: 653-660
Abstract
http://www3.interscience.wiley.com/journal/122220662/abstract?CRETRY=1&SRETRY=0