B-Zell-Elimination mit Rituximab: ein neuer Behandlungsansatz bei der Therapie der rheumatoiden Arthritis
Mit MabThera wird die Substanzklasse der biologischen Medikamente um einen vollkommen neuartigen Therapieansatz erweitert. Die bislang zur Verfügung stehenden biologischen Therapien zielten zum einen auf die Blockade von TNF-alpha, zum anderen auf die Hemmung von Interleukin-1. Der B-Zell-Antikörper Rituximab richtet sich dagegen auf die Ausschaltung einer bestimmten Zellgruppe innerhalb des Immunsystems und verfolgt damit einen grundsätzlich anderen Behandlungsweg.
Für einen langen Zeitraum galt die sogenannte T-Zelle als der Schlüsselfaktor für die Entstehung und Chronifizierung der Entzündung bei der rheumatoiden Arthritis. Bei der Suche nach gezielten Behandlungsmöglichkeiten wurde deshalb ein Antikörper gegen T-Zellen entwickelt, dessen Wirksamkeit in den klinischen Studien allerdings recht enttäuschend war.
In den folgenden Jahren führte die Entdeckung von TNF-alpha und die Aufklärung seiner entscheidenden Rolle für die Krankheitsaktivität und die entzündliche Gelenkzerstörung bei der rheumatoiden Arthritis zur Einführung der TNF-alpha-blockierenden Therapie. Die Ergebnisse dieses Therapieprinzips waren im Vergleich zu den herkömmlichen Behandlungsmöglichkeiten überragend. Allerdings sprach ein Teil der Patienten (ca. 30 – 40%) auch auf diese Therapie nicht oder nur unzureichend an.
Dadurch, daß sich die Wirkung des Antikörpers ausschließlich auf die CD20-positiven Zellen richtet, bleiben andere B-Zellen von der Therapie unberührt. Dazu gehören insbesondere die Stammzellen, die den Ausgangspunkt für alle immunologisch kompetenten Zellen bilden, sowie die Plasmazellen, die für die Produktion von Antikörpern gegen Krankheitserreger verantwortlich sind und eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr gegen infektiöse Keime wie Bakterien oder Viren spielen. Die Infektabwehr, die durch diese Zellen erfolgt, bleibt damit bei der MabThera-Therapie unangetastet.
Neue Forschungsansätze richteten sich deshalb auf die Bedeutung der B-Zelle für den Krankheitsprozeß einer rheumatoiden Arthritis. Dabei zeigte sich, daß B-Zellen bei der rheumatoiden Arthritis nicht nur für die Produktion von Auto-Antikörpern verantwortlich sind, sondern daß sie die Entzündung durch weitere Mechanismen, speziell die Antigen-Präsentation, die T-Zell-Aktivierung und die Freisetzung von entzündungsauslösenden und –verstärkenden Botenstoffen („Zytokinen“), anstoßen und unterhalten.
Die ersten klinischen Pilotstudien bestätigten die theoretischen Annahmen und zeigten eine überzeugende Wirksamkeit der B-Zell-Blockade selbst und gerade auch bei solchen Patienten, die auf die herkömmlichen Therapieversuche nicht oder nur unzureichend angesprochen hatten.
Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis mit Rituximab unterscheidet sich grundsätzlich von allen bisherigen Therapieformen. Als selektiver CD20-Antikörper besetzt die Substanz die Oberfläche von einer Untergruppe von B-Zellen, die für die Entstehung und Chronifizierung der rheumatischen Entzündung eine wesentliche Rolle spielen. Durch die gezielte Ausschaltung dieser Zellen wird die Entzündungskaskade unterbrochen. Die Krankheitsaktivität verringert sich, die im Röntgenbild sichtbare Gelenkzerstörung („Röntgenprogression“) wird aufgehalten.
Dadurch, daß sich die Wirkung des Antikörpers ausschließlich auf die CD20-positiven Zellen richtet, bleiben andere B-Zellen von der Therapie unberührt. Dazu gehören insbesondere die Stammzellen, die den Ausgangspunkt für alle immunologisch kompetenten Zellen bilden, sowie die Plasmazellen, die für die Produktion von Antikörpern gegen Krankheitserreger verantwortlich sind und eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr gegen infektiöse Keime wie Bakterien oder Viren spielen. Die Infektabwehr, die durch diese Zellen erfolgt, bleibt damit bei der MabThera-Therapie unangetastet.