Bei meiner Mutter, 55 J., 165 cm, 56 kg, wurde Weichteilrheumatismus festgestellt.
Sie soll entweder mit Gold oder MTX behandelt werden. Sie leidet zudem an Osteoporose und Lupus (der Haut, nicht systemisch). Welches Medikament hat mehr Nebenwirkungen? Und welches Medikament wäre in ihrem Fall eher zur Behandlung geeignet?


Unter Weichteilrheumatismus wird heute oft die --->Fibromyalgie verstanden. Bei ihr wird weder Gold noch MTX eingesetzt. Wenn eine Fibromyalgie allerdings Folge einer anderen Erkrankung ist (sogenannte sekundäre Fibromyalgie), z.B. von einer ---> chronischen Polyarthritis oder einer ---> Kollagenose, kommen sogenannte ---> langwirksame Antirheumatika wie Gold oder Mtx zur Anwendung. Nach unserer Erfahrung wirken diese Medikamente allerdings oft auf die begleitende Fibromyalgie nicht so gut wie auf die Grunderkrankung.

Mit Weichteilrheumatismus können unter Umständen aber auch diejenigen rheumatischen Erkrankungen gemeint sein, die nicht die \"harten\" Strukturen des Bewegungssystems wie Knochen oder Gelenke betreffen, sondern die Weichteile wie Haut, Sehnen oder Muskulatur.

Bei einem Lupus (---> systemischer Lupus erythematodes, --->SLE) sollte Gold als langwirksames Antirheumatikum nicht zur Anwendung kommen, auch wenn nicht die systemische, sondern eine lokalisierte Form vorliegt. Man weiß aus früheren Jahren, daß eine Goldtherapie bei Lupus erythematodes mit einer höheren Rate an unerwünschten Nebenwirkungen einhergeht, z.T. sogar mit gefährlichen Komplikationen. Methotrexat (Mtx) kann hingegen bei allen Formen des Lupus ohne ein über das normale Maß hinausgehendes Risiko eingesetzt werden.

Bei der isolierten Hautbeteiligung eines Lupus (sogenannter ---> kutaner lupus erythematodes) hat sich oft eine Behandlung mit den in der Regel gut verträglichen und relativ nebenwirkungsarmen Antimalariamitteln (---> Chloroquin, ---> Hydroxychloroquin) gut bewährt.