Seit ca.1/2 Jahr ist bei mir eine rheumatische Krankheit
ausgebrochen, allerdings steht noch nicht endgültig fest,
ob es M.B., Reiter-Syndrom oder eine andere Form ist.
Ich nehme z.Zt. 5 mg Urbason, 2 Voltaren res., 4 Azulf.
und 1 Eisentablette. Die Entzündungswerte sind kontin.
rückläufig. Ich habe derzeit nur Schwellungen an den Sprung-
gelenken und einigen Zehgelenken. Diese Schwellungen
halten aber schon seit 10/98 ununterbrochen an. In and.
Gelenken habe ich allerdings ständig in ihrer Intens.
schwankende Schmerzen. Meine Frage ist nun: Habe ich bei
zukünftig gleichbleibenden Krankheitsverlauf mit irrever-
siblen Gelenkveränderungen zu rechnen? Wenn ja nur an den
geschwollenen oder auch an den \"nur\" schmerzenden?
Kann ich jetzt am Anfang noch irgendetwas tun oder durchführen
damit bei mir die Krankheit nicht einen so neg. Verlauf
nimmmt? Vielen Dank für Ihre Antwort!!


Irreversible Gelenkveränderungen sind immer dann zu befürchten, wenn die Krankheitsaktivität nicht vollständig kontrolliert ist. Studien deuten darauf hin, daß ein entsprechendes Risiko mit hoher Wahrscheinlichkeit immer dann besteht, wenn im Blut über einen längeren Zeitraum (viele Monate bis Jahre) erhöhte Entzündungswerte (z.B. Blutsenkung, ---> BSG, oder c-reaktives Protein, --->CRP) nachweisbar sind. In diesem Fall muß die Wirksamkeit der --->langwirksamen antirheumatischen Therapie überprüft werden; gegebenfalls sind dann auch Änderungen notwendig (vgl. dazu den Beitrag zur medikamentösen Therapie der --->chronischen Polyarthritis).

Eine andauernde Entzündung in einem einzelnen Gelenk ist ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für das Entstehen von dauernden Schäden behaftet. Allerdings gibt es dazu noch nicht so gute Daten. Ziel sollte es unter dem Gesichtspunkt einer Vorbeugung jedenfalls sein, auch die örtliche Entzündungsaktivität in einzelnen Gelenk durch geeignete Maßnahmen zu kontrollieren. Als mögliche Maßnahmen kommen dazu z.B. solche Verfahren wie die Injektion von Cortison in das betroffene Gelenk oder auch eine --->Radiosynoviorthese in Betracht.