Periodontale Erkrankungen und die orale Mikrobiota bei früher Rheumatoider Arthritis
Die Patienten in dieser Untersuchung mit einer neu aufgetretenen Rheumatoiden Arthritis litten bei Krankheitsbeginn bereits häufig an einer Parodontitis – unabhängig von einem jungen Erkrankungsalter oder einer Raucheranamnese. Die subgingivale Mikrobiota dieser Patienten war vergleichbar mit der von Patienten mit chronischer RA oder gesunden Kontrollpersonen mit einer Parodontitis vergleichbaren Schweregrades. Obwohl die Kolonisation mit P. gingivalis mit dem Schweregrad der Parodontitis korrelierte, war die generelle Exposition für alle Gruppen vergleichbar.
Ziel dieser Untersuchung war, die Fülle und Vielfalt der subgingivalen oralen Mikrobiota bei unbehandelten Patienten mit neu aufgetretener Rheumatoider Arthritis (NORA) zu beschreiben.
Hierzu wurden Patienten mit NORA, chronischer RA und gesunde Personen untersucht und der Status einer periodontalen Erkrankung, Daten zur klinischen Aktivität und soziodemografische Faktoren dokumentiert. Mithilfe der metagenomischen Technik des „massively parallel pyrosequencing” wurde die Zusammensetzung der verschiedenen subgingivalen Mikrobiota verglichen und Korrelationen zwischen der Anwesenheit/der Anhäufung von Bakterien und Krankheitsphänomena bestimmt. Antikörper gegen Porphyromonas gingivalis wurden verwendet, um eine vorangegangene Exposition beurteilen zu können.
Bei den NORA-Patienten lag bei Krankheitsbeginn bereits eine fortgeschrittene Parodontitis vor. Die subgingivale Mikrobiota bei den NORA-Patienten unterschied sich von der der Kontrollpersonen. In den meisten Fällen wurden diese Unterschiede jedoch auf den Schweregrad der Parodontitis und nicht auf die RA zurückgeführt.
Die Anwesenheit/Anhäufung von P. gingivalis hing ebenfalls direkt mit dem Schweregrad der Parodontitis zusammen, war nicht spezifisch für die RA und korrelierte nicht mit dem Titer der Antikörper gegen citrullinierte Peptide (ACPA).
Die Belastung mit P. gingivalis war bei RA-Patienten und Kontrollen vergleichbar und wurde bei 78,4 bzw. 83,3 Prozent nachgewiesen. Anaeroglobus geminatus korrelierte mit dem Vorliegen von ACPAs oder dem Rheumafaktor. Prevotella und Leptotrichia species waren die einzigen typischen Taxa bei den NORA-Patienten, die unabhängig vom Schweregrad der Parodontitis in der oralen Mikrobiota zu finden waren.
Fazit
Die Patienten in dieser Untersuchung mit einer neu aufgetretenen Rheumatoiden Arthritis litten bei Krankheitsbeginn bereits häufig an einer Parodontitis – unabhängig von einem jungen Erkrankungsalter oder einer Raucheranamnese. Die subgingivale Mikrobiota dieser Patienten war vergleichbar mit der von Patienten mit chronischer RA oder gesunden Kontrollpersonen mit einer Parodontitis vergleichbaren Schweregrades. Obwohl die Kolonisation mit P. gingivalis mit dem Schweregrad der Parodontitis korrelierte, war die generelle Exposition für alle Gruppen vergleichbar. Die Rolle, die A. geminatus and Prevotella/Leptotrichia species in diesem Prozess spielen, rechtfertigt weitere Studien.
Literatur und Links
Periodontal disease and the oral microbiota in new-onset rheumatoid arthritis
Jose U. Scher, Carles Ubeda, Michele Equinda, Raya Khanin, Yvonne Buischi, Agnes Viale, Lauren Lipuma, Mukundan Attur, Michael H. Pillinger, Gerald Weissmann, Dan R. Littman, Eric G. Pamer, Walter A. Bretz, Steven B. Abramson
Arthritis & Rheumatism
Accepted Article. These manuscripts have been accepted, but have not been edited or formatted. They will be published at a future date.
Abstract
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Mittwoch, 05.10.2011
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