HLA B27
HLA B27 gehört wie HLA B7 zu den sogenannten Histokompatibilitäts-Antigenen (HLA-System). Oft ist es mit seronegativen Spondarthriten assoziiert.
So ist HLA B27 bei 95% aller Bechterew-Patienten nachweisbar. Allerdings besitzen 5% der Patienten mit Bechterew die HLA B27-Eigenschaft nicht, so daß der Nachweis von HLA B27 nicht identisch mit der Diagnose eines M. Bechterew sein kann. Außerdem bedeutet der Nachweis von HLA B27 auch deswegen nicht die Diagnose eines Morbus Bechterew, da es auch völlig kerngesunde Menschen mit positivem HLA B27 gibt.
Der humangenetische Marker HLA B27 spielt eine große Rolle bei der Einteilung der verschiedenen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. So weiß man, daß sich Erkrankungen, bei denen HLA B27 vorkommt, auch in anderer Hinsicht ähneln und sich umgekehrt in vielen Dingen von solchen Erkrankungen deutlich unterscheiden, die nicht mit HLA B27 assoziiert sind. Dies hat unter anderem zur genaueren Charakterisierung der seronegativen Spondarthritiden geführt und ihre Abgrenzung beispielsweise gegenüber der chronischen Polyarthritis ermöglicht.
Beispiele für die Häufigkeit des HLA B27-Nachweises bei verschiedenen Erkrankungen aus der Gruppe der seronegativen Spondarthritiden:
- M. Bechterew ca. 95%
- M. Reiter ca. 80%
- Psoriasis-Spondarthritis ca. 50%
- Spondarthritis bei M. Crohn ca. 30%